Schule Utkiek

gemeinsam wunderbar stark

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Interventions­konzept

Hier gilt grundsätzlich wie im Rahmen unserer gesamten Arbeit:

Prävention vor Intervention

Unser Schulleben vollzieht sich auf der Basis gegenseitigen Respekts und Vertrauens. Teil des sozialen Miteinanders ist auch das Erleben und die Bewältigung von Konflikten.

Körperliche Gewalt, verbale Aggressionen, geringe gegenseitige Empathie und fehlende gegenseitige Rücksichtnahme sind zunehmend bei Kindern wahrzunehmen. Wenn wir hier nicht entgegenwirken und verbindlich reagieren, werden nicht nur die Grundlagen unseres Zusammenlebens- und lernens zerstört, auch der Lernerfolg des Einzelnen wird in Frage gestellt.

„Schulische Lernerfolge sind nicht nur von kognitiven Fähigkeiten und Leistungen abhängig, sondern immer auch von sozialen Gegebenheiten. Deshalb berührt Gewaltprävention und Umgang mit Konflikten die Basis des Lernens. Wenn soziales Lernen gefördert wird, die Kommunikation verbessert und Konflikte konstruktiv bearbeitet werden, so wirkt sich dies unmittelbar auf die Lernerfolge der Schülerinnen und Schüler aus. Darüber hinaus wird Schule zu einem Ort des gewaltfreien Miteinanders, an dem man sich wohlfühlen kann. (…) Gewaltprävention kann nur Erfolg haben, wenn eine Zusammenarbeit und Vernetzung gelingt und wenn sie langfristig angelegt ist. Wird sie nicht als zusätzliche Aufgabe begriffen, sondern als integraler Bestandteil einer Schule, die sich im Rahmen von Schulentwicklung auf den Weg zu einer „guten“ Schule gemacht hat, so lassen sich die Themen der Gewaltprävention in den normalen Schulalltag integrieren und werden zu Selbstverständlichkeiten.“ (Vgl. „Gewaltprävention in der Grundschule“, Günther Gugel, Institut für Friedenspädagogik Tübingen e. V.)

Für die Bildungsforscher Tillman und Heltappel stellt sich aufgrund einer umfassenden Untersuchung über „Gewalt an Schulen“ effektive Präventionsarbeit in sieben Bereichen dar:

  1. „Regeln etablieren, Grenzen setzen
  2. Eine Lernkultur entwickeln
  3. Das Sozialklima verbessern
  4. Etikettierungen vermeiden
  5. Räume und Orte geben
  6. Kooperation im Stadtteil/der Kommune
  7. Entwicklung einer Schulkultur.“ (Vgl. s.o.)

Unsere drei goldenen Schulregeln (s. 2.2) stellen unsere Schulordnung zusammengefasst dar. Sie zeigen unser Verständnis von einem funktionierenden Zusammenleben im ganztägigen Schullalltag und verdeutlichen unsere gesetzten Grenzen.

Unsere Lernkultur weiter zu entwickeln, in dem wir unsere Unterrichtsformen auf Schülerorientierung und Individualisierung auslegen und unsere Förderanstrengungen zu verstärken, bleibt eine fortwährende Aufgabe.

Eine Verbesserung des Sozialklimas ist uns sehr wichtig. Dies findet sich in unserem Schulprogramm vielerorts wieder. Wir schaffen ein Klima von Akzeptanz und Wertschätzung und unterstützen dies auch durch die Implementierung von Klassenratsstunden.
Unsere Regeln sollen nicht „angewendet“, sondern „gelebt“ werden. Diesen Prozess begleiten wir durch gemeinsame Einführungsstunden und –tage. Hierzu haben wir in Arbeitsgruppen Begleitmaterial zusammengestellt.

Etikettierungen vermeiden wir bewusst.

Wir nehmen Räume und Orte wahr. Unser Schulhof und das Schulgebäude werden  wesentlich durch die Schüler/innen und ihre Klassenlehrkräfte individuell gestaltet. Trotz engmaschiger Brandschutzbestimmungen werden unsere Flure mit Schülerarbeiten und Grünpflanzen bestückt. Diese Gestaltung wechselt, angepasst an Jahreszeiten und Ereignisse wie z. B. die Einschulungsfeier oder das Adventsbasteln.

Durch die Nutzung des Spielgerätehauses und die Ausgabe von Spielutensilien gestalten wir die Pausen aktiv.

Unsere im Schuljahr 2015/16 eingerichtete Garten-AG hat  nach einer Bepflanzungsaktion im Eingangsbereich mit dem Bau von Hochbeeten im neu zu gestaltenden Schulgarten begonnen.

Kooperationen im Stadtteil finden sich in verschiedenen Bereichen unseres Schulprogramms (Schulminis/Sternmarsch/Choraufführungen) wieder.

Die Schulleitung nimmt regelmäßig an den Sitzungen „Miteinander ohne Zoff“ im Stadtteil teil.

Außerschulische Lernorte besuchen wir regelmäßig. Wir bieten schulische Arbeitsgemeinschaften auch in Zusammenarbeit mit dem Schulnetzwerk Kücknitz an.

Wir sehen Prävention ganz klar als Entwicklung von Schulkultur.

Durch verschiedene gemeinsame Veranstaltungen im Laufe eines Schuljahres erleben wir unser Schulmotto „Schule Utkiek – gemeinsam wunderbar stark“.

Wenn unsere präventive Arbeit an ihre Grenzen stößt oder Intervention (insbesondere in Zusammenarbeit mit Eltern und Institutionen) notwendig wird, greift unser Interventionskonzept. In unserem Interventionskonzept sind verbindliche Interventionsregeln und -strategien festgelegt. Wir sorgen damit für größtmögliche Transparenz, und wir ziehen alle „an einem Strang“. Wir schauen nicht weg, sondern wir greifen ein.

Alle arbeiten nach dem gleichen Ablauf und dokumentieren diesen in Fallakten. Dies lässt sich aktuell nicht auf den Ganztagsbereich übertragen. Hier werden Gespräche geführt, die gegebenenfalls in die jeweiligen Fallakten eingepflegt werden.

Das Interventionskonzept wurde im November 2015 aktualisiert, indem es grundlegend zusammengestellt wurde. Um Arbeitsabläufe effektiv zu gestalten, wurden Arbeitsvorlagen aus den „Herner Materialien“ ergänzend eingearbeitet. Diese Materialien sind seit dem Schuljahr 2015/16 nachweislich anzuwenden, wenn Schulbegleitungen angefordert werden müssen.